Oktoberwanderung

Mo, 05.10.2020 / Christa Schäffer (Wandern)
Die Langstreckler als Sonnenanbeter | © KSV Baunatal e.V. | Wandern | 2020
Die Langstreckler als Sonnenanbeter
Die Kurzstreckler beim Start | © KSV Baunatal e.V. | WEandern | 2020
Die Kurzstreckler beim Start

In diesem Jahr ist wirklich alles ein bisschen anders. Zwischen März und Juli sind wir nur im Geiste unsere alten Routen der Vorjahre „marschiert“, seit August wandern wir wieder „in echt“, doch die Septemberwanderung wird eine Woche verschoben für eine Sitzung, die nicht stattfindet und die Oktoberwanderung findet im September statt, da der Wirt in Knickhagen dann Urlaub hat. Herrlich chaotisch das Ganze!

Doch der Wandertag war wunderschön. Der Tag begann zwar recht trübe und neblig, aber kaum saßen die vielen Engel im Bus – jupps! Kam die Sonne heraus und verwöhnte uns den ganzen Nachmittag über.

Am Ortsausgang von Immenhausen verließen die Langstreckler den Bus. Sie folgten dem Wanderweg 2 eine Weile, verließen ihn und erreichten ihn erneut, nachdem sie einen anderen Wanderer nach dem Weg nach Holzhausen gefragt hatten. Sie passierten ein Tretbecken und die „Glück Auf – Hütte“. Betrachteten dort die kleine Ausstellung, denn von 1611 bis 1970 gab es hier einen florierenden Braunkohletagebau. Sie machten offensichtlich etwas Pause, auch um die Zettelei abzuarbeiten.

Von dort aus liefen sie dann genau den gleichen Weg wie die Kurzstreckler, die an der Kirche von Holzhausen ihre Tour begannen.  Im vorigen Jahr hatten wir erfahren, dass wir auf dem sog. „Todesweg“ laufen werden. Klang ja sehr dramatisch, aber die Bezeichnung stammte aus der Zeit, als Knickhagen noch keine eigene Kirche hatte und da mussten die Verstorbenen immer erst nach Holzausen zur Kirche gebracht werden und dann zurück zum heimischen Friedhof. Der Weg war wunderschön. Zuerst umrahmt von uralten Bäumen, deren Kronen oben zusammenkamen und man das Gefühl hatte, in einer großen Halle zu laufen. Am Wegesrand war ein kleiner Stein mit einer Inschrift, dass dort 1954 ein britisches Militärflugzeug abstürzte. Der Pilot hat durch seinen Tod, das Dorf vor der Zerstörung gerettet. Später entdeckten wir noch ein paar Steinkreuze. Es ist nicht ganz bewiesen, aber wahrscheinliche sind es Sühnekreuze aus dem Mittelalter. Hatte jemand einen Menschen erschlagen, musste er am Tatort einen Stein setzen und Geld an die Kirche geben. Dadurch war er dann vor der Rache der Opferfamilie geschützt.

Waren im vorigen Jahr bei dieser Wanderung die Wiesen noch saftig grün, stand das Getreide erntereif auf den Feldern, so waren dieses Jahr nicht nur die gepflügten Felder braun, sondern auch die Wiesen. Auch der Blick auf die bewaldeten Hänge auf der linken Seite des Weges war verändert. Die Laubbäume leuchteten zwar im herbstlichen Bunt, aber die Fichten – die waren nur noch verdorrtes Holz.

Die Strecken waren dieses Mal kurz, knapp 5 km und 2,8 km und so hatte man die idyllisch im Tal gelegene Freizeitanlage sehr entspannt bald erreicht. Die Durchfahrer und die privat angereisten Wanderfreunde saßen zum Teil im Biergarten und begrüßten die Ankommenden.

Um 16,30 Uhr forderte eine laute Trillerpfeife Gehör, Spartenleiter Werner Ewald wollte seine 45 Untertanen und einen Neuling begrüßen, den Geburtstagskindern gratulieren. Singen durften wir ja immer noch nicht. Dann gab er die neuen Termine bekannt: Die nächste Wanderung findet am 4. November statt. Ziel ist dann die Gaststätte Kraft in Breitenbach mit Schlachteessen.  Am 21. 10 wird vorgewandert, am 14. 10. um 16,00 Uhr ist Vorstandssitzung in der Sportwelt.

Dann gab es kurze Zeit etwas Ruhe, da alle mit essen beschäftigt waren. Um 18,00 Uhr blies das Horn zum Aufbruch, über Knickhagen, Wahnhausen – immer an der Fulda entlang – brachte uns der Bus wieder nach Hause.



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