1. Burgwald-Märchen-Marathon am 25.08.2019

So, 25.08.2019 / Heiko Rammenstein (Marathon)

Der Burgwald-Marathon fand in der Vergangenheit bereits sieben mal statt, insofern wäre in diesem Jahr eigentlich die achte Ausgabe der Veranstaltung. Doch weil der Burgwald, bei Rauschenberg im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf gelegen, seit dem letzten Herbst an der Deutschen Märchenstraße liegt, wurde der gleichnamige Marathon des Jahres 2019 zum 1. Burgwald-Märchen-Marathon ernannt.

 

Uwe Neudert und Sven Grebe hatten bereits im letzten Jahr am 52 Kilometer langen Ultralauf teilgenommen. Damals herrschte zur Startzeit um 8 Uhr eine Temperatur von lediglich 2,5 Grad. In unguter Erinnerung wird ihnen auch geblieben sein, dass sie von einem unkundigen Streckenposten eine drittes Mal auf eine eigentlich nur als Doppelschleife vorgesehene Passage geschickt wurden, was ihnen fast 10 Kilometer mehr als nötig einbrachte.

 

In diesem Jahr erfolgte der Start zum Ultramarathon wiederum um 8 Uhr, allerdings war es ungleich wärmer als im Vorjahr. Gemeinsam mit Namik Sarikaya, der seinen ersten Ultramrathon in Angriff nahm, standen Sven und Uwe in der Startaufstellung. Kurz vorher trafen sie noch auf Jan Röper und Jörg Scharf, die ab 8:30 Uhr den Halbmarathon bestritten.

 

Im Vergleich zum Vorjahr fand sich ein relativ großes Starterfeld zum Ultramarathon und zu den anderen Läufen ein. Die drei Baunataler Marathonis postierten sich deshalb weit vorn.

 

Nach 2,6 km gab es ein erstes Drama: Auf einem Single Trail ging es um eine Kurve herum, als plötzlich zwei Läufer vor ihnen standen und einer am Boden lag. Ob sie per Handy einen Notruf absetzen könnten, wurde ihnen zugerufen, was Uwe auch tat. Die ganze Aktion kostete sie 6-8 Minuten, da sie noch bei dem Verletzten blieben, einem jungen, 19jährigen Läufer, der auf einer Wurzel umgeknickt war und nun darniederlag, ohne auftreten zu können.

 

Nach dieser ungeplanten Unterbrechung liefen sie weiter. Zunächst ging auch alles glatt, aber bald wurde es spürbar immer wärmer. Im Wald mit seinen zwei zu durchlaufenden Schleifen gab es noch viele schattige Passagen, jedoch führte die Strecke danach wieder zurück über freies Gelände.

 

Namik lief bis dahin immer voraus und legte ein gutes Tempo vor. Bei der erwähnten Unterbrechung durch den Vorfall mit dem verletzten Läufer lief Namik auf Uwes Geheiß normal weiter, um bei seinem ersten Ultralauf nicht aus dem Rhythmus zu geraten. Bald darauf war er immer in Sichtkontakt zu Sven und Uwe, doch irgendwann wurde Namik merklich langsamer. Nach zwei, drei Steigungen hatten die beiden ihren vorauseilenden Vereinskameraden eingeholt.

 

Bei den Versorgungsunkten kümmerten sie sich stets um ausreichende ess- und trinkbare Verpflegung. Dazu pausierten sie teilweise sehr lange, um in aller Ruhe die Reserven aufzufüllen. Bei Temperaturen um 30 Grad, die im Verlauf des Ultramarathons erreicht wurden, taten sie gut daran.

 

Nichtsdestotrotz ging es ab Kilometer 30 auf einem bergwärts führenden Teilstück Sven etwas schlechter, daher wurde fortan die ein oder andere Gehpassage eingelegt, bis er sich wieder aufrappeln und erneut Tempo machen konnte.

 

Ab Kilometer 37 oder 38 fing die Leidenszeit für Uwe an. Gemeinsam mit Sven verließ er den Wald und kam in die pralle Sonne. Der Temperaturunterschied war sehr groß und Uwe fühlte sich, als hätte ihm jemand einen Hammer gegen den Schädel gehauen. Mit der flüssigen Lauferei war es fortan vorbei. Nun wurde abwechselnd gelaufen und gegangen. An den Versorgungspunkten wurde sich noch mehr Zeit gelassen, aber die Luft war irgendwie raus. Es war kein Tempo mehr drin.

 

So bestanden die letzten 14 Kilometer aus einer Mischung aus Gehen und Laufen und der mehrmaligen Versorgung inklusive Sitzpausen, kurzum: Bis zum lang ersehnten Ziel wurde der Lauf mehr oder weniger zur Qual. Eine grenzwertige Erfahrung, auf die beide gerne verzichtet hätten, aber der unbedingte Wille, das Ziel erreichen zu wollen, trieb sie immer weiter voran.

 

Ergebnisse:

 

Halbmarathon (342 TN):

Jan Röper

2:06:36 Std.

10. M50

62. Gesamt

Jörg Scharf

2:47:17 Std.

36. M50

237. Gesamt

 

Ultramarathon 52 km (138 TN):

Sven Grebe

5:22:19 Std.

4. M50

24. Gesamt

Uwe Neudert

5:22:21 Std.

9. M40

25. Gesamt

Namik Sarikaya

5:50:35 Std.

14. M40

49. Gesamt



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