40. Rotterdam Marathon am 24.10.2021

So, 24.10.2021 / Heiko Rammenstein (Marathon)

Der Rotterdam Marathon ist einer jener berühmten Frühjahrsmarathons, die im internationelen Laufkalender ganz weit oben anzusiedeln sind und Spitzenläufer aus aller Welt anziehen. Die 40. Ausgabe musste allerdings pandemiebedingt um ein halbes Jahr nach hinten verschoben werden. So wurde aus dem Frühjahrsklassiker, ursprünglich geplant für den 11. April, ein Herbstevent, das aber nichts von seinem Charme einbüßte. Weit mehr als 20.000 Teilnehmer aller Wettbewerbe sowie hunderttausende von Zuschauern erlebten eine Laufveranstaltung der besonderen Art, Gänsehaut-Feeling inbegriffen. Als hätte die im letzten Jahr gleichfals zuerst in den Herbst verschobene Terminierung, der dann aber doch eine Absage folgte, zu einer gesteigerten Sehnsucht geführt, endlich wieder die unbeschwerte Freude und die beschwingte Feierlaune erleben zu können, für die der Rotterdam Marathon so gerühmt wird.

 

Dessen Durchführung wurde allerdings erst möglich, nachdem das niederländische Kabinett die Corona-Abstandsregel von 1,5 Metern mit Gültigkeit ab dem 25. September gekippt hatte.

 

Ein Quartett der Marathonabteilung, bestehend aus Lars Werner, Sven Grebe, Heiner Jatho und Mario Lopez Wismer, hatte die 400 Kilometer lange Reise westwärts angetreten, um am Jubiläums-Marathon in Rotterdam teilzunehmen. Die Vorfreude war riesengroß, nachdem sie die Enttäuschung aus dem letzten Jahr überwinden mussten, als der Marathon abgesagt wurde.

 

Zur Startzeit um 10 Uhr zeigte das Thermometer lediglich 7 Grad an, was einige als „saukalt“ empfanden. Aus der anfänglichen Kühle entwickelte sich nach dem allmählichen Anstieg der Temperaturen, begleitet von einer milden Herbstsonne, ein perfektes Laufwetter, das auch die Zuschauer in Scharen an die Strecke zog. Die Stimmung am Start sowie in den Straßen der Stadt empfanden unsere Laufhelden als „super“ und „grandios“ und dürften damit die Einschätzung der meisten anderen Läufer geteilt haben. Zahlreiche Bands und Diskjockeys heizten den Läufern und Zuschauern ein.

 

Die Teilnehmer starteten am Fuße der Erasmusbrücke und liefen in Richtung Kop van Zuid, einem neu enstandenen Stadtteil im ehemaligen Hafengebiet. Die schöne Route führte sie vorbei an allen erdenklichen Highlights von Rotterdam. Auf dem Weg stand die Menge Schlange, um die Teilnehmer bis zur Ziellinie auf dem heldenhaften Coolsingel, einer Hauptstraße im Zentrum, am rechten Maasufer gelegen, anzufeuern.

 

Um die Dimensionen der Zuschauerzahlen zu verdeutlichen: Rotterdam hat etwa 652.500 Einwohner. In normalen Zeiten wird der Marathon von 900.000.Zuschauern besucht. Allein daraus wird deutlich, wielche Begeisterung die niederländischen Zuschauer für den Laufsport aufbringen. Da kann selbst Amsterdam nicht mithalten, die Hauptstadt der Niederlande und einwohnerstärkste Stadt. Im Marathonlauf ist Rotterdam mit Abstand Hollands Nummer eins!

 

Dass die flache Strecke gut geeignet ist, um schnelle Zeiten zu erzielen, erwies sich für einen Belgier als segensreich: Er stellte einen neuen Europarekord auf (2:03:35 Std.). Daran werden sich unsere Marathonis vielleicht nach Jahren noch erinnern: An dem Tag in Rotterdam aktiv dabei gewesen zu sein, an dem dieser Rekord erzielt wurde.

 

Sven und Heiner bewältigten die Strecke gemeinsam, genossen Musik und Stimmung und spulten ihr Pensum gleichmäßig wie ein Schweizer Uhrwerk ab. Am Ende sprang eine originelle Zielzeit heraus: 3:13:13 Stunden. Für Sven war es der insgesamt 111. Marathon/Ultramarathon und der 36. in diesem Jahr!

 

Nicht weniger Spaß hatte Lars, der wie immer von seiner „Maus“ supportet wurde.

 

Nur Mario dürfte den Marathon in nicht so guter Erinnerung behalten, da er unterwegs aufgeben musste. Es war die richtige Entscheidung, statt sich durchzuquälen und die Gesundheit zu riskieren.

 

Ansonsten war die Meinung einhellig:

Ein besonderes Erlebnis, sehr zu empfehlen!

 

Den erpobten Kennern des Amsterdam Marathons blieb es natürlich nicht erspart, die beiden Laufevents im Oranje-Land zu vergleichen. Wo ließ es sich schöner laufen?

 

Sven und Lars brauchten nicht lange zu überlegen: Sie favorisierten ganz klar Rotterdam. Einzig Heiners Fazit fiel etwas refklektierter aus, als er meinte:

 

„Kann man schwer vergleichen. Amsterdam ist ohne jeden Zweifel die deutlich schönere Stadt. Rotterdam ist eine Großstadtmetropole mit vielen Hochhäusern. Allerdings ist Rotterdam der wesentlich größere Marathon mit wesentlich mehr Stimmung (echt grandios!)

Mein Voting fällt für Rotterdam aus.“

 

Also: 3:0 für Rotterdam!

 

Ergebnisse Marathon (10.864 insgesamt):

Sven Grebe

3:13:13 Std.

67. M50

1073. M

1122. Gesamt

Heiner Jatho

3:13:13 Std.

140. M45

1074. M

1123. Gesamt

Lars Werner

3:36:28 Std.

393. M45

2651. M

2852. Gesamt

 

 



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